Das Licht in Dir

Aus dem Elternhause raus,

Raus in die kalte Nacht,

Fliehet ein Junge wutentfacht

Seinem Wege gerade aus.

„Ich hab‘ meinen eignen Plan.“

Sagt er seinem Herzen warm.

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Ergriffen von seiner selbst

Und gestärkt durch den Wille

Verschwindet er in der Stille.

„Auf dass ihr mir den Weg erhellt.“,

Erbittet er die Sterne;

„Ich fürcht‘ mich vor der Ferne“.

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Auf der Suche nach Fortunas Segen

Beginnt der Knabe zu erkennen,

dass keine Sterne hier im Himmel brennen,

nur schlimme Winde sich zusammenfegen.

Durchdringende Kälte bricht hervor

Und es ist finster, wie niemals zuvor.

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„Wohin nur muss ich gehen?“

Fragt er, „Wo ist das Licht?“

„Ich hab‘ nur diese schwarze Sicht.“

Klagt der Junge und fängt an zu flehen,

dass er hier finde seine wahre Aufgabe

und nicht sein nasses Grabe.

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Der Knab sinkt nieder und schließt seine Augen.

Die Angst und Zweifel gewinnen

Das von ihm übrige dadrinnen

Und schont nicht noch den letzten Rest Verstand zu rauben.

Ein Schluchzen hört man von ihm leise

Die Gedanken ziehen ihre Adlerkreise.

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Mit Herz und Geist am Ende

So liegt er da auf Knien

Und weiß nicht wohin mit ihm.

Doch plötzlich ergreift etwas seine Hände.

Und mit gar weich und warmem Klang

Kommt von ihr folgender Gesang:

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„Oh kleiner Junge fürcht‘ dich nicht,

Auch wenn es noch so dunkel wär

Von irgendwo kommt stets ein Lichte her

Und ich bin dieses Licht.“

Sprach die Hoffnung mit fürsorglichem Ton;

„Trau mir und dein Lohn den kriegst du schon“

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„Wer steht hier vor mir?“

„Ich bin dein Licht.“

„Doch seh‘ ich dich nicht?“

„Doch ich bin bei dir.“

Der Knab spricht zur Hoffnung;

„Kannst du mir Trost tun?“

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„Ich kann dir jedes Leid entnehmen,

Ich kann dir Glaube schenken,

Jeden Zweifel in Vertrauen umschwenken

Und einfach alle Ängste zähmen.

Vielleicht merkst du es nicht,

doch jederzeit umgeb‘ ich dich.

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So nehme meine Hand und blicke empor.“

Der Junge tut‘s und ihn durchströmet das Glück.

Er betrachtet den Himmel, ein prächtiges Stück.

Die Sterne am Himmel durchstrahlen die Nacht, wie niemals zuvor,

Denn nichts ist so finster und so dicht,

dass nicht der Hoffnung Licht jede Dichte bricht.

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