Es ist möglich

Liebe Mitschülerinnen, liebe Mitschüler, liebe Jugendliche,

wir sind faul.

Führt Euch einmal folgendes vor Augen:

tägliche Vorhaben, Wochenplanungen, Jahresvorsätze – all das sind Dinge, die schlussendlich selten in Kraft treten, die selten funktionieren.

Warum?

Voltaire, ein französischer Philosoph und einer der einflussreichsten Autoren der Aufklärung, meint:

„Jeder Mensch kommt mit einer sehr großen Sehnsucht nach Herrschaft, Reichtum und Vergnügen sowie mit einem starken Hang zum Nichtstun auf die Welt.“

Ich bin Staycey Schmitt und ich möchte Euch nun bewusst machen wie wir unseren Zielen Schritt für Schritt näherkommen können.

Mal sehen… Was hab‘ ich zu tun? Ich muss lernen, die Wäsche waschen und noch aufräumen. Naja, der Test ist ja erst Ende der Woche, lernen kann ich ja dann auch … Morgen. Morgen ist auch noch Zeit. Okay, dann die Wäsche… Oh warte, Tim hat geschrieben. Ein Instagram-Link – was ist das denn jetzt schon wieder? Ähm, was wollte ich jetzt machen? Ach ja: Wäsche. Wegen den paar Klamotten? Ich warte lieber noch ein paar Tage, bis der Korb voll ist. Bevor ich anfange zu arbeiten, sollte ich aber noch etwas essen. Danach – ja, da muss ich mich erstmal ausruhen. Mein Zimmer sah gestern schon so aus. Aber morgen mach ich‘s dann wirklich!

So oder so ähnlich sieht es bei Euch sicher auch hin und wieder aus. Social Media, Streaming Plattformen und sämtliche andere Ablenkung durch alles, was einen Akku hat, tragen zur Motivationslosigkeit der Jugendlichen bei. Das ist die Schleife, die wir täglich passiv und doch irgendwie völlig selbstverständlich durchlaufen – und einfach niemand unternimmt etwas dagegen. Wir entwickeln Angewohnheiten – schlechte Angewohnheiten – die eben diesen Kreislauf nur unterstützen. Zum Beispiel indem wir ständig Dinge oder Projekte anfangen und dann nicht zu Ende bringen. Das erhöht den Selbstzweifel und die eigene Unzuverlässigkeit. Viel zu oft machen wir unsere eigenen Arbeiten schlecht, besonders, weil zu häufig Perfektionismus zugelassen wird, was zu Unproduktivität führt und negatives Denken fördert. Statt etwas in Angriff zu nehmen, sind wir stets auf der Suche nach Ausreden und belügen uns doch schlussendlich selbst. Die Suche allerdings ist nie besonders lang. Es ist natürlich leichter zu sagen: „Ich warte auf den richtigen Moment dafür.“ Prokrastination wird in unserem Alltag nicht kleingeredet – ganz nach dem Motto: “Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen!” Doch ich bin überzeugt davon, dass man sich klare Ziele setzen kann, indem man sich beispielsweise kleine Listen für den Tag oder die Woche schreiben kann, die dann auch abzuarbeiten und abzuhaken sind. Es kann leichter sein, sich an ein paar festgelegte Aufgaben, die man zuvor notiert hat, zu halten, wenn man sie erst einmal wirklich schriftlich vor sich sieht. Zudem kann sich ein positives Erfolgserlebnis einstellen, wenn man diese dann erledigt hat und feststellt, wie viel man schon geschafft hat. Außerdem erhält man dadurch ein deutlich verbessertes Zeitmanagement.

Sofort sollte man sich aber darum kümmern, wenn man beginnt, kritische Angewohnheiten in scheinbar gute zu verwandeln. Niemals sollte man sich zu sehr in sich zurückziehen und somit die eigene mentale Gesundheit in Gefahr bringen. Stattdessen sollten wir uns mit Menschen umgeben, die uns lieben und motivieren. Wohltuende Kontakte zu pflegen macht unternehmungsfreudig.

Sich zu wenig Zeit für sich selbst zu nehmen, begünstigt über kurz oder lang das Burnout-Syndrom und löst Unzufriedenheit und innere Unruhe aus. Daher müssen wir darauf achten, eine Balance zwischen uns selbst und all den anderen Dingen, mit denen wir uns in unserem Leben beschäftigen, zu finden. Gleichermaßen ist es bedeutsam, sich zu akzeptieren – sich selbst und seine Arbeit zu loben und zu belohnen. Darüber hinaus sollte Wert darauf gelegt werden, nicht zu verbissen auf all die noch zu überwältigenden Aufgaben zu sehen, sondern den Blick auf das werfen, was man bereits geschafft hat.

Doch das, was uns wohl am häufigsten in unserem Arbeitsfluss aber auch in sämtlichen anderen Lebensbereichen verhindert, ist das falsche Mindset. Oftmals betrachten wir uns selbst und unsere Taten negativ und schwächen dadurch unser Selbstwertgefühl. Wir übertreiben das Ausmaß eines Fehlers oder sehen eine Kritik als vernichtende Katastrophe an. Dadurch fühlen wir uns folglich schlechter, als es in der betreffenden Situation sein müsste.

Es ist aber auch nicht hilfreich, alles negativ zu sehen, denn dann sind Angst, Frustration, Trauer und Wut unsere ständigen Begleiter.

Ebenfalls eine Auswirkung negativen Denkens kann sein, dass man sich nicht mehr traut seine Meinung zu vertreten oder seine Wünsche zu äußern, da man befürchtet abgelehnt, kritisiert oder ausgelacht zu werden. Auf diese Weise bringt es einen davon ab, Neues auszuprobieren. Negative Gedanken rauben uns jegliche Motivation und hindern uns daran, das zu tun, wozu wir wirklich Lust haben.

Jedenfalls können wir festhalten, dass es uns nicht voranbringt, alles schwarz zu malen oder gar aufzugeben, denn das Leben ist nun mal eine Kette von Höhen und Tiefen und nach jeder guten Zeit kommt vielleicht eine schlechte aber anders herum folgt eben auf jede furchtbare Phase eine wundervolle. Katharina von Siena sagte einmal: „Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“

Zu guter Letzt möchte ich noch zu verstehen geben, dass wir aufhören müssen, sofort Dinge zu zerdenken. Es ist wichtig, auf das Bauchgefühl zu hören. Unter keinen Umständen darf unsere innere Stimme in Vergessenheit geraten. Beispielsweise ist bei einem Quiz die richtige Antwort zu erraten. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass man doch lieber auf die zweite Wahl vertraute, weil sie irgendwie logischer erschien, obwohl die erste die richtige gewesen wäre?

Also habt keine Angst, Eure Gewohnheiten zu ändern und aus Eurer Komfortzone zu treten. Niemand hat die Macht darüber, zu entscheiden, wer Ihr seid und was aus Euch wird. Ihr habt es in der Hand. Es ist möglich. Ihr schafft das. Streift all die Negativität ab, denn:

Positives Denken verändert Euer Leben.

All das sind zumeist Dinge, die Ihr, liebe Jugendliche und junge Erwachsene, sicher nicht zum ersten Mal hört. Sie sind nicht unbekannt, doch sie ziehen sich nur wie ein Nebelschleicher durch unser Bewusstsein. Der Blick auf eben diese Sachen, die unsere mentale Gesundheit und unsere Produktivität nachhaltig verschlechtern, ist abhandengekommen. Doch so verführerisch unsere schlechten Angewohnheiten oftmals auch sein mögen, denkt daran, was diese auch für Folgen nach sich ziehen können. Lasst uns ein harmonisches, erfolgreiches und vor allem erfülltes Leben beginnen, indem endlich die prekären Angewohnheiten gebrochen werden!

Ich danke Euch, für Eure Aufmerksamkeit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert