Wenn man die Möglichkeit erhält, den US-Generalkonsul in Leipzig zu treffen und mit ihm ein Interview zu führen, kann man doch nicht ablehnen, oder?
Genau dies ging mir und einem weiteren Mitglied der Augustiner Blätter Redaktion durch den Kopf, als wir das eben erklärte Angebot erhielten.
Somit begaben wir uns am 4.5.2022 gegen 8 Uhr morgens nach Leipzig, um dort die Jugendpresse Sachsen zu treffen. Der journalistische Ausflug verlief nämlich im Rahmen eines Workshops mit dem Thema „Interview“, organisiert von der eben genannten Jugendpresse Sachsen. Am Treffpunkt erwarteten uns weitere Redakteur*innen und Autor*innen von anderen Schülerzeitungen aus ganz Sachsen, sowie unsere betreuende Lehrerin: Frau Dreißig.
Der Workshop startete mit einer Vorstellung der grundlegenden Journalismusformen, zum Beispiel der Reportage oder der Glosse. Daraufhin wurde das Programm auf das Thema Interview eingeschränkt. Dabei erfuhren wir viele kleine Techniken und Regeln, welche man bei der Durchführung eines solchen anwenden sollte, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Genau diese Regeln und Techniken wurden kurz darauf in einem Probeinterview ausprobiert. Dafür nahmen zwei Teilnehmende, in diesem Falle ich und das zweite Mitglied der Augustiner Blätter, zwei fiktive Persönlichkeiten in verschiedenen Lebenslagen und mit verschiedenen Ansichten an. Daraufhin stellten die anderen Teilnehmenden Fragen an uns. Diese gingen von leichten Fragen über persönliche Eigenschaften bis zu komplexeren Meinungsfragen. Übrigens lief diese Übung bereits völlig in Englisch ab, da dies in der echten Pressekonferenz genau so sein würde.
Dies wurde hier schon zu einem leichten Problem, da die über 13-Jährigen, wir natürlich eingeschlossen, der Sprache durchaus mächtig waren, was allerdings nicht der Fall für die teilnehmende Grundschulkasse war, die hier bereits einige Schwierigkeiten bemerkte. Die betreuenden Lehrerinnen stellten sich aber schnell für die Hilfe zur Verfügung und das Problem war bis auf ein paar Aussprachefehler behoben.
Nun, da der Workshop beendet war, begann der zweite Akt des Tages, mit dem US-Konsulat als Bühne. Bevor man das Gelände des US-Konsulats betreten darf, muss man sich allerdings einer Sicherheitskontrolle unterziehen — also einmal alles ablegen, dann durch den Metalldetektor und noch eine Rucksackkontrolle. Der Grund dafür sind, wie uns später erklärt wurde, die Geschehnisse des 11.9.2001. Vor dem Terroranschlag war es möglich, das Gelände ohne Weiteres zu besichtigen. Diese Freiheit änderte sich aber drastisch und weitere Sicherheitsmaßnahmen wurden installiert.
Nachdem wir alle kontrolliert waren, begann eine Führung durch das US-Konsulat, wobei uns verschiedene Fakten und Geschichten, wie zum Beispiel auch die der Sicherheitskontrolle, erklärt und erzählt wurden.
Nach der zirka einstündigen Führung erwartete uns schließlich der eigentliche Grund des Ausflugs – die Pressekonferenz mit US-Generalkonsul Kenichiro Toko. Dessen Arbeit beschränkte sich allerdings nicht immer nur auf Leipzig. Er arbeitete zum Beispiel bereits als stellvertretender politischer Berater in der US-Botschaft in Kiew und kann zusätzlich 5 Sprachen sprechen: Deutsch, Englisch, Mandarin, Ukrainisch und Japanisch. Auf der folgenden Seit könnt ihr euch selbst auch über Ihn informieren: https://de.usembassy.gov/de/consul-general-kenichiro-ken-toko-de/
Das eigentliche Interview war mit Fragen aller Sorten ausgestattet. Zum Beispiel kamen simplere Fragen wie: „What’s your favorite color?“ (Was ist ihre Lieblingsfarbe?) zum Einsatz. Das geschah natürlich primär auf Initiative der eben erwähnten teilnehmenden Grundschulklasse. Abgesehen davon, gab es Fragen zur Pressefreiheit bis hin zur Arbeit als Generalkonsul. Falls ihr darüber mehr lesen möchtet, haben wir unsere Fragen nochmal als separaten Artikel veröffentlicht: Interview
Die Pressekonferenz fand gegen 15:30 ihr Ende und die Augustiner Blätter Redaktion machte sich nach einigen Fotos mit dem Generalkonsul (siehe Titelbild) wieder auf den Heimweg.
Es war für uns eine Freude und große Möglichkeit eine Persönlichkeit wie „Ken“ Toko zu treffen. Deshalb möchten wir uns erneut bei der Jugendpresse Sachsen bedanken, die all dies für uns ermöglichte.