“Nothing is random in life” – Ein Interview mit US-Generalkonsul Ken Toko

Die oben genanten Worte „Nothing is random in life“ oder „Das Leben hat keine Zufälle“ waren Teil einer Antwort auf verschiedene Fragen während einer Pressekonferenz mit US-Generalkonsul Kenichiro Toko, an welcher wir teilnehmen konnten. Falls ihr wissen möchtet, wie es dazu kam, könnt ihr gerne den ersten Teil lesen: Ausflug in das US-Konsulat in Leipzig

In diesem kurzen Beitrag habe ich einige unserer Fragen und auch Fragen von anderen Teilnehmer*innen, sowie Ken Tokos Antworten auf diese zusammengetragen. Da die Antworten in Englisch sein werden, habe ich alle Fragen erneut in deutscher Übersetzung daruntergesetzt. (Die Meisten Antworten und Fragen wurden auf Grund von Lesbarkeit und Verständlichkeit leicht paraphrasiert. Allerdings wurde die Aussage dabei nicht verändert.) 

Interviewer: What do you do on a normal working day? 

Ken Toko: So, I have no typical working day. Every day is different. Today I am meeting with you. Today is a pretty quiet day. But yesterday I went to Annaberg Buchholz […]. There is no typical day, some days I spend here in the office with meetings with my staff and other days traveling. 

Ella Alijew, Augustiner Blätter: Since you talked about moving with your family a lot. Does your job affect your private life a lot? 

Ken Toko: Yeah, it does. So, I have four kids. My kids are 17, 16, 13, and 13. My oldest son is almost 18 and he is in 12th grade He has gone to six different schools. Every time we move, my family comes with me.  They have to say goodbye to their friends, move to another country, start school in a different country, make new friends, and maybe learn a new language too. […] Because they have to move every three years, it’s challenging for the kids sometimes, but I think they like it. 

Ella Alijew, Augustiner Blätter: Since you want to deepen the relationships between the USA and Germany, what steps did you take to achieve that goal? 

Ken Toko: I think every day we’re trying to take steps to achieve that goal. And that means not only strengthening the relations between the United States and Germany but this particular area of Mitteldeutschland. […] We are trying to strengthen our relations in terms of people to people relations, educational relations, cultural, economic relations for example. We want to certainly create opportunities for educational exchanges for students to experience America. We also want to create connections between cultural and educational institutions in America and the institutions here and economic relationships as well, with companies here that want to do business in the United States, for example. So we’re trying to build connections across many, many fronts.

Interviewer: Have presidential elections and presidential changes influenced your line of work?

Ken Toko: Well, you know, I’ve been a diplomat since 2003. So, I have worked under 2 Republican and 2 Democratic presidents. We are career diplomats, which means that we are politically neutral and our job is to implement and carry out the policy of the president at the time. We have to adjust. […]

Edgar Graichen, Augustiner Blätter: So, you’ve been to an Ivy League University. Do you think this affected your career path? 

Ken Toko: My University? It didn’t affect it at all. Actually, when I went to University I thought I was going to become a doctor and was taking mainly science classes in the medical program. And then halfway through, I decided that I didn’t want to be a doctor anymore. Even after graduating, I didn’t know what I wanted to do. After I went to graduate school for my master’s program and did an internship at our embassy in Tokyo, was when I decided to become a diplomat. […]

Edgar Graichen, Augustiner Blätter: So recently there’s been a Twitter ownership change with Elon musk now being the new owner. Do you think this will affect general freedom of speech?

Ken Toko: I don’t know what his plans are. I hope not. I don’t think he has said anything about how he will be managing Twitter. But I think many people have found it to be such a useful vehicle to get their messages and news, so I hope it continues to be a form for free speech.

Interviewer: Did you choose to work in Leipzig? 

Ken Toko: Yes, at the time this was my first choice. I wanted to come here and do this job. I wanted to work in Germany and I wanted to work at a consulate, where there are a lot of things I can do, meet a lot of people, travel around and I thought that this was going to be a very interesting job. 

Edgar Graichen, Augustiner Blätter: Is there any correlation between your work at Sony and your current job or was it random?

Ken Toko: Nothing is random in life. That’s something I have realized. Everything happens for a reason and everything is connected. There is no direct connection between Sony and my current job. […] During my time at Sony I worked closely with the CEO of Sony and I traveled to different conferences around the world with him. […] And that was a really unique and interesting experience. To just meet with people of different countries. […] It was a good experience.

Das ganze ist natürlich nur ein Auszug aus dem eineinhalbstündigen Interview. Allerdings hoffe ich, dass diese Fragen und Antworten das Interview gut zusammenfassen. Es war für uns eine unglaubliche Erfahrung an einem solchen Interview teilzunehmen und wir hoffen auch in der Zukunft weiterhin solche Erfahrungen mit euch teilen zu können

Deutsche Übersetzung:

Interviewer: Was machen Sie an einem normalen Arbeitstag?

Ken Toko: Also ich habe keinen typischen Arbeitstag. Jeder Tag ist anders. Heute treffe ich mich also mit euch. Heute ist ein ziemlich ruhiger Tag. Aber gestern war ich in Annaberg Buchholz […]. Es gibt also keinen typischen Tag, manche Tage verbringe ich hier im Büro mit Besprechungen mit meinen Mitarbeitern und an anderen Tagen bin ich auf Reisen.

Ella Alijew, Augustiner Blätter: Sie haben ja schon erwähnt, dass Sie mit Ihrer Familie viel unterwegs sind. Beeinflusst Ihr Job Ihr Privatleben sehr?

Ken Toko: Ja, das tut er. Also, ich habe vier Kinder. Meine Kinder sind 17, 16, 13 und 13. Mein ältester Sohn ist fast 18 und geht in die 12. Und er hat sechs verschiedene Schulen besucht. Jedes Mal, wenn wir umziehen, kommt meine Familie mit mir, und sie müssen sich von ihren Freunden verabschieden und in ein anderes Land gehen. Und dann werden sie in einem anderen Land eingeschult. Und dann müssen sie neue Freunde finden. Und vielleicht auch eine neue Sprache lernen. […] Weil sie also alle drei Jahre umziehen müssen, ist es manchmal eine Herausforderung für die Kinder, aber ich glaube, es gefällt ihnen. 

Ella Alijew, Augustiner Blätter: Da Sie die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland vertiefen wollen, würde ich gerne wissen, welche Schritte Sie unternommen haben, um dieses Ziel zu erreichen?

Ken Toko: Ich denke, wir versuchen jeden Tag, Schritte zu machen, um dieses Ziel zu erreichen. Und das bedeutet, dass wir die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und nicht nur Deutschland, sondern vor allem Mitteldeutschland stärken wollen. […] Wir versuchen also, unsere Beziehungen zu stärken, zum Beispiel in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, Bildungsbeziehungen, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen. Wir wollen auf jeden Fall Möglichkeiten des Bildungsaustauschs für Schüler schaffen, damit sie Amerika kennen lernen. Wir wollen Verbindungen zwischen Kultur- und Bildungseinrichtungen in Amerika und den Institutionen hier schaffen. Wir wollen auch wirtschaftliche Beziehungen schaffen, zum Beispiel mit Unternehmen, die in den Vereinigten Staaten Geschäfte machen wollen. Wir versuchen also, Verbindungen an vielen, vielen Fronten aufzubauen. 

Interviewer: Haben die Präsidentschaftswahlen und der Wechsel im Präsidentenamt Ihre Arbeit beeinflusst?

Ken Toko: Nun, wissen Sie, ich bin seit 2003 als Diplomat tätig. Ich habe also unter 2 republikanischen und 2 demokratischen Präsidenten gearbeitet. Wir sind Berufsdiplomaten, also politisch neutral, und unsere Aufgabe ist es, die Politik des jeweiligen Präsidenten umzusetzen und durchzuführen. Wir müssen uns also anpassen. […] 

Edgar Graichen, Augustiner Blätter: Sie haben eine Ivy-League-Universität besucht. Wie hat sich das Ihrer Meinung nach auf Ihren beruflichen Werdegang ausgewirkt?

Ken Toko: Meine Universität? Das hat sich überhaupt nicht ausgewirkt. Als ich an die Universität ging, dachte ich eigentlich, dass ich Arzt werden würde, und belegte im Medizinstudium hauptsächlich naturwissenschaftliche Fächer. Nach der Hälfte des Studiums habe ich dann beschlossen, dass ich nicht mehr Arzt werden will. Auch nach dem Abschluss wusste ich nicht, was ich machen wollte. 

Es vergingen also noch einige Jahre danach. Nachdem ich meinen Master gemacht hatte und ein Praktikum in unserer Botschaft in Tokio absolviert hatte, beschloss ich, Diplomat zu werden. […]

Edgar Graichen, Augustiner Blätter: Kürzlich gab es einen Eigentümerwechsel bei Twitter: Elon Musk ist jetzt der neue Eigentümer. Glauben Sie, dass sich dies auf die allgemeine Meinungsfreiheit auswirken wird?

Ken Toko: Ich weiß nicht, was seine Pläne sind. Ich hoffe nicht. Ich glaube nicht, dass er etwas darüber gesagt hat, wie er Twitter nutzen wird. Aber ich denke, dass viele Menschen Twitter als ein sehr nützliches Mittel zur Verbreitung ihrer Botschaften empfunden haben, daher hoffe ich, dass es weiterhin eine Form der freien Meinungsäußerung bleibt. 

Interviewer: Haben Sie sich ausgesucht, in Leipzig zu arbeiten? 

Ken Toko: Ja, zu der Zeit war das meine erste Wahl. Ich wollte hierher kommen und diese Arbeit machen. Ich wollte also in Deutschland arbeiten und ich wollte in einem Konsulat arbeiten, wo ich viele Dinge tun kann. Ich treffe viele Leute, reise herum und dachte, dass dies ein sehr interessanter Job sein würde. 

Edgar Graichen, Augustiner Blätter: Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrer Arbeit bei Sony und Ihrem jetzigen Job oder war es Zufall?

Ken Toko: Nichts im Leben ist zufällig. Das ist etwas, das ich erkannt habe. Alles geschieht aus einem bestimmten Grund und alles ist miteinander verbunden. Es gibt allerdings keine direkte Verbindung zwischen Sony und meinem jetzigen Job. […] Zu der Zeit bei Sony habe ich eng mit dem CEO von Sony zusammengearbeitet und bin mit ihm zu verschiedenen Konferenzen in der ganzen Welt gereist. […] Und das war eine wirklich einzigartige und interessante Erfahrung. Sich einfach mit Menschen aus verschiedenen Ländern zu treffen. […] Es war eine gute Erfahrung. 

One thought on ““Nothing is random in life” – Ein Interview mit US-Generalkonsul Ken Toko

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert