Vandalismus? Bitte nochmal auf Deutsch!

Vandalismus. Darunter können sich die Meisten zwar etwas vorstellen, doch trotzdem ist der Begriff vage und umstritten: Wenn man von Vandalismus redet, werden sich manche Graffiti vorstellen, aber auch zerstochene Autoreifen und eingeschlagene Fenster sind oft das Erste, was genannt wird. 

Aber warum genau ist der Begriff so schwer zu fassen und kann auch von Fall zu Fall variieren?

Dazu müssen wir zuerst einmal die Definition von Vandalismus klären. 

Laut Duden wäre ein Synonym für Vandalismus die „blinde Zerstörungswut“. Doch auch dies ist nur eine von vielen Definitionen zu einem weit gefächertem Begriff. Im rechtlichen Aspekt wird Vandalismus zum Beispiel so beschrieben: „Unter dem Begriff Vandalismus versteht man die mutwillige und meist sinnlose Zerstörung von privatem oder öffentlichem Eigentum. Meist handelt es sich um eine wahllose Zerstörungswut, die Beschädigungen zur Folge hat.“ 

Wenn ihr mehr zur rechtlichen Seite des Vandalismus herausfinden wollt, könnt ihr euch gerne unser Interview mit einem Jurastudenten zu diesem Thema durchlesen: https://augustiner.online/2022/04/interview-mit-einem-jurastudenten-vandalismus/

Da nun die Definition geklärt ist, wird schnell ersichtlich, warum der Begriff Vandalismus so vage ist. Was zählt denn eigentlich als Zerstörung? Zerstört Graffiti überhaupt etwas? Gibt es nicht auch noch die Sachbeschädigung? 

Die letzte Frage lässt sich relativ einfach klären. Der Begriff Vandalismus wird offiziell gar nicht verwendet, sondern immer als eine Form der Sachbeschädigung behandelt. Somit beschreiben beide Begriffe essentiell das Gleiche. 

Die beiden anderen Fragen sind jedoch nicht so einfach zu beantworten. 

Zur Frage, was Zerstörung denn eigentlich sei, denke ich, dass viele Fälle, wie zerschlitzte Autoreifen, eingeschlagene Scheiben oder auch die Beschädigung von Denkmälern als Zerstörung erachtet werden sollten. Aber wie kommt es denn dann, dass Graffiti oft auch zu Vandalismus gehört? 

Nehmen wir an, man läuft an einem Graffito vorbei, welches ein ansprechendes Motiv hat. Würde man das als Zerstörung ansehen? Vermutlich nicht. 

Trotzdem ist in diesem Fall ein ganz anderer Faktor ausschlaggebend: Man darf nicht aus der persönlichen Ansicht auf das Problem blicken. Viele Graffiti sind an Orten, die eigentlich der Stadt gehören, in der man lebt, oder allgemein an Orten, die den Sprayern nicht gehören. Somit sieht die Stadtverwaltung Graffiti meist als eine Form der Zerstörung ihres Eigentums, da die Wand o.Ä., an der sich das Graffito befindet eigentlich ihr gehört. 

Jedoch sollte man nun trotzdem nicht selbst anfangen, alle Graffiti als Zerstörung zu sehen, wenn man bisher auch nicht der Meinung war. Ich persönlich bin ebenfalls der Meinung, dass nicht alle Graffiti als Zerstörung gesehen werden sollten. Man sollte sich allerdings trotzdem zu dem Thema informieren und darauf folgend eine eigene Meinung bilden. 

Wenn ihr euch dementsprechend weiter informieren wollt, könnt ihr euch gerne die anderen Artikel zu diesem Thema durchlesen! Sie bringen eine andere Perspektive auf das Thema. Auch unser hauseigener Podcast befasst sich mit dem Thema! 

Photo by Koshu Kunii on Unsplash

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